Nachdem wir nun
schon seit 5 Tagen aus Jaipur weg sind, ist es wohl mal an der Zeit euch ein
bisschen was darueber zu erzaehlen…
Busfahrt von Agra nach Jaipur
Unser Luxus-Doppel-Schlafplatz im Bus |
Da alle Zuege
ausgebucht waren dachten wir: „Gehen wir eben ausnahmsweise zu einem Travel Agent“.
Obwohl wir eigentlich wussten dass man da oftmals abgezockt wird. Das war dann
natuerlich auch der Fall. Wir haben ueber das 3-fache vom Normalpreis bezahlt…
Bucht NIE im Reisebuero ohne vorher die ungefaehren Preise zu kennen! Das (vermeintlich)
Gute war, dass wir mit einem sogenannten „Private Bus“ mit Schlafplatz fahren
sollten. Dieser Bus wuerde (angeblich) keine Zwischenstopps machen wie der
Government Bus, und in ca. 5 stunden da sein. Haha…
Nun ging es los –
von einem kleinen Busstop, nur Inder um uns herum, und keiner der Englisch
sprach. Jetzt aber los, raus aus Agra! Fehlanzeige… Der Bus hielt an jeder Ecke um Leute mit ihren
Paketen und Reissaecken aufzuladen... Und mehr Leute, und mehr Pakete, und mehr
Leute… Als wir dann nach 1,5 Stunden
endlich auf dem „Highway“ waren, war der
Bus nun so voll, dass der komplette Mittelgang bepackt war und die Inder
teilweise mit 6 leuten auf einem Platz sassen (oder auf den Reissaecken stehen
mussten). Claudi gefiehl das nicht, da wir uns wie die Koenige eine riesige
2er-Schlafkoje teilten und die alle so gequetscht waren. Als dann eine junge
Inderin mit Ihrem ca. 10 Monate altem Baby einstieg, bot sie ihnen also an sich
zu uns hoch zu setzen. Die Frau war echt nett und das Baby voll suess. So haben
wir dann also den Rest der Busfahrt verbracht mit dem Baby „Schnapp dir die
Wasserflasche“ zu spielen… Uebrigens, die Fahrt ging dann doch 7,5 Stunden
statt 5 - ich glaube die Entfernung waren so 300 km und die
Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 50 kmh. Aber im Nachhinein war es ein
echtes Erlebnis, und viel naeher kann man an das „Real India“ wohl nicht
herankommen…
Und die Bauchschmerzen beginnen
Hier gab's das letzte Essen ohne Bauchweh |
Endlich in
Jaipur, da kann die Erkundung der „Pink City“ ja losgehen – wieder Fehlanzeige…
Gleich am ersten Tag bekam Tim fuerchterliche Darmkraempfe. Ich lief also hinaus
ins Chaos um eine Apotheke zu suchen – was fuer ein Irrlauf!!! Zuvor hatte es
heftig geregnet und die ganzen Strassen standen unter Wasser, trotzdem tummelte
sich ein riesiger bunter Haufen von Menschen, TukTuk’s, Bussen, Haendlern,
Bettlern etc. Und alle riefen mir zu, rempelten mich an, hupten und –
aaaaaaaah! Es war heiss und schwuel und ich versuchte meinen Weg durch die
Massen zu bahnen. Nirgendwo eine Apotheke in Sicht! Obwohl die doch direkt um
die Ecke sein sollte. Dann doch endlich! Mission erfuellt und die rettenden
Medikamente besorgt… Nachmittags ging es Tim dann auch schon besser. Ploetzlich
meldete sich der Magen doch wieder: Hunger!! Tim‘s Mahlzeiten ueber den Rest
des Tages verteilt: Burger, Pommes, Pizza, Milchshake, Bier, Whisky…. Aeh, wer
wundert sich jetzt dass es ihm am naechsten morgen wieder richtig scheisse
ging? ;) Die naechsten 2 Tage lag der gute Tim nun flach… Und ich habe ihn auch
noch gezwungen Ingwer-Tee mit Honig zu trinken, ich furchtbare Freundin - Ach,
siehe da, danach ging es ploetzlich besser ;)
Erstes Mal Krankenhaus fuer Tim…
Die Magen-Darm
Geschichte war also ueberstanden… Aber das waere ja viel zu einfach gewesen.
Nachdem wir am Morgen voller Entdeckungsdrang das Amber Fort besichtigt haben –
wo wir uebrigens unsere ersten Elefanten gesehen haben! –, bekam Tim starke
Schmerzen. Diesmal im Arm (die waren nachts auch schon mal da). Also hab ich
ihn ins Krankenhaus geschliffen, da der Arzt der praktischerweise genau bei uns
um die Ecke gewesen waere gerade jetzt 2 Monate im Urlaub war. Gottseidank,
alles halb so wild! Wir kamen schnell dran, der Arzt gab uns eine 8-Punkte-Liste
mit Sachen die wir machen sollen und zack waren wir wieder draussen – Juhuuu! War
wohl nur falsch gelegen… Das lief echt ueberraschend glimpflich ab fuer einen
Haywood :)
Wieder alles gut!! |
Endlich: Exploring Jaipur
Nicht wirklich pink, aber trotzdem schoen die Stadt |
Yay! Ab in die Altstadt, die Pink City!
Diesmal mit der Fahrrad-Rickshaw… Wir dachten uns „Naja, in Berlin machen die
das ja auch“. Aber in Berlin haben die ja was ganz Verruecktes, so wie Gaenge
am Fahrrad oder bequeme Sitze! Der arme schmaechtige Kerl auf seiner Rostlaube,
hat sich ganz schoen abgestrampelt – das mach ich definitiv nicht nochmal… Im
grossen und ganzen ist Jaipur ist tolle Stadt. Viel sauberer als die anderen
Orte, super freundliche und lustige Menschen und ein guter Mix aus Alt und
Modern… Und Alles ist so bunt und jeder gutgelaunt (so wirkt es zumindest).
Am
letzten Tag wollten wir uns dann
„Monkey
Temple“ anschauen – ein Ort am Rand der Altstadt, der sozusagen den Affen
gehoert… Wie im Dschungelbuch! Naja nicht ganz. Auf einem Huegel mit ein paar
Haeusern wohnen die Affen-Familien sozusagen Tuer an Tuer mit ein paar
Menschen, Kuehen und Schweinen, immer im Kampf wer die meisten Bananen bekommt.
Der Rickshaw-Fahrer und sein Traum
Die
Rickshaw-Fahrt dorthin war auch schon wieder ein kleines Erlebnis: Bei dem
Fahrer waren wir ganz schoen im Zwiespalt, man wusste nicht ob man ihm trauen
kann oder nicht. Zuerst fuhr er ca. 500m lang neben uns her und versuchte uns
seine treuen Dienste anzupreisen: „I show you everything, I am best driver in whole
Jaipur“. Wir versuchten ihn freundlich abzuwimmeln, was nach einer Weile auch
geklappt hat. Wir liefen also gemuetlich weiter, ploetzlich fing es an zu
regnen. Nun brauchten wir also doch eine Rickshaw. Da kam uns auch schon ein
Fahrer entgegen gelaufen… „Warte mal, der sieht doch genauso aus…“, „Nein, das
ist er nicht, der hatte doch ein blaues Hemd an“… Haha, und tatsaechlich, es
war der hartnaeckige Typ, er hatte nur sein Hemd gewechselt! Naja, soviel
Hartnaeckigkeit muss ja belohnt werden…. Er war auch eigentlich ganz nett,
erzaehlte uns dass er Englisch lernt, und Japanisch auch. Und dann rasselte er
uns alle Woerter herunter die er auf japanisch konnte. Toll, aber ich wuerde
doch lieber ein paar Worte Hindi lernen. Die Frage danach ignorierte er und gab
weiter stolz sein Japanisch-Koennen zum Besten… Hm… Er erzaehlte uns von seinen
grossen Plaenen, dass er bis naechstes Jahr so viel Geld sparen will, dass er
das erste Mal in den Sueden nach Goa reisen kann… „Goa good for party!!
Lots of party and lots of drinks! Hehehe”…
Er war zwischendurch etwas anstrengend, und hat uns wohl auch etwas abgezockt,
aber irgendwie ist es doch auch schoen zu wissen, dass er mit dem Geld seinem
grossen Traum vom grossen Party-machen etwas naeher kommt :)
Im Affentempel bekamen wir unseren 1. Hindu-Segen - Good Karma ? |
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