Wow, unser letzter Eintrag ist erst 1 Woche her, und wir haben inzwischen schon wieder so viel erlebt! Deshalb muesst ihr euch jetzt auf eine etwas laengere Story einstellen :)
Ankunft in Pushkar
Nach einer sehr relaxten
Fahrt im „Deluxe Bus“ kamen wir neugierig an unser naechstes Ziel. An der Haltestelle
wurden wir dann direkt von 20 Indern gleichzeitig empfangen und angeschrien,
weil die ihre Hotel-Zimmer verkaufen wollten – was ein Stress gleich wieder...
Die kennen eben genau die Buszeiten wo es neue Touris abzufassen gibt. Gut das
wir wenigstens wussten zu welchem Hotel wir wollten. Aber wo lang? Ploetzlich
sagte jemand „Claudia?“ - Und wir waren voellig ueberascht, denn es war der
Chef von unserem
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Rooftop im Everest Hotel |
Hotel! Wir hatten gar nicht fest gebucht, sondern nur eine Anfrage
fuer ein freies Zimmer gemacht, und trotzdem wurden wir abgeholt! Bunty (der Typ
vom Hotel) sagte, dass er weiss wie anstregend die Leute an den Busstaenden
sind, deshalb holt er uns lieber ab. Wow! Echt nett von ihm. Er brachte uns zum
Hotel, und wir fanden es super! Ein gemuetlicher kleiner Vater-Sohn Betrieb,
mit Dachterasse und Blick ueber Pushkar…
Puschkar: Erste Eindruecke…
Tim nach einem Priester-Segen |
Puschkar ist der Stadt
mit dem heiligsten aller Hindu Seen, quasi ein Pilgerort. Hier ist Fleisch und
Alkohol tabu... Hm… Also aufstehen und
mal gucken. Der Bazaar – also so gut wie der ganze Ort :) – war super sauber im Vergleich zu den
Staedten zuvor, und die Menschen wieder mal super nett, und vor allem: total
enspannt! Waehrend unserer kleinen Shopping-Tour sind wir dann von einer
krassen Regenflut erwischt worden… Es kam wirklich runter wie aus Eimern, aber
wie der Zufall so wollte sind wir zum unterstellen in eine kleine Bar namens
„Funky Monkey“ gegangen. Es sollte sich
spaeter herausstellen, dass das ein gluecklicher Zufall war…
Ansonsten war die
Stimmung hier im Ort super. Ein bunter Mix aus Pilgern, Haendlern und
Backpackern. Und es gibt ueberall Musik… Morgens beim
Sunset at Lake Pushkar |
Aufstehen toent schon
froehliche indische Musik aus den Wohnungen, es gibt einige Musikschulen, und
auch so viele Menschen die sich einfach zusammen setzen und z.B. in den
kleineren Tempeln musizieren… Oder die Trommler am
Sunset-Point (Stufen und Bar
direkt am See, wo sich einige Hindu’s abends im heiligen Wasser waschen). Staendig
hoert man irgendwo irgendwelche Rythmen. Und das gepaart mit der ganzen
magischen Atmosphaere dieses Ortes… ein Traum!
Motorcycle Diaries (hehe)
Ich (Tim) war schon ganz
aufgeregt, weil wir gesehen haben das man hier voll billig ein Motorrad
ausleihen kann – und das war der heutige Plan. Wir gingen zum Verleih und
tatsaechlich! 2€ Leihgebuehr und Benzin fuer 3.50 € (fuer ca. 60 km), also:
LET’s GO!!! Die Maschine war glaub ich 150 ccm, oh yeah! Noch schnell eine
Karte der Umgebung besorgt und ab ging es. Erstmal raus aus der Stadt – was
eine kleine Herrausforderung darstellte mit den ganzen Kuehen, Menschen und
anderen Bikes die sich durch die engen Strassen quetschten… Aber natuerlich mit
Bravur gemeistert, ich alter Mottoard hase ;0)
Endlich draussen
und durch die Berge… Mann, das war vielleicht ein Traum, was fuer eine Ruhe Oase…
Nichts, ausser das Knattern der Karre… Nur gruene Berge, Kuehe, Ziegen, die
Sonne, das Bike und ich – achja, und Claudi natuerlich auch ;) Unser Ziel war
ein Shiva-Tempel mit einem kleinen Bergsee in dem man wohl baden koennte – yay!
Tatsaechlich fanden wir einen Tempel mit Mini-Teich, wo einige junge Inder
grossen Badespass hatten. Ich dachte nur: „Rein da, Wasser juhuuu!!“. Tja, fuer
Claudi war da leider nix mit baden… Sie fuehlte sich nicht ganz wohl bei dem
Gedanken im Bikini als einzige Frau
Der grosse weisse Mann geht baden... |
hier zu schwimmen. Wahrscheinlich berechtigt,
da waeren die Inder auch total ausgeflippt – was sie auch schon sind als ICH nur ins Wasser
gegangen bin! Yeaah, der grosse weisse Mann geht mit uns schwimmen!!! Wir sind
ja nun schon gewohnt dass uns alle anschauen oder rufen „Hellooo. Whatt iss yo
naame?“. Aber das war trotzdem krass. Alle tummelten sich um uns und wollten
dass wir sie fotografieren, oder sie mit uns ein Foto machen. Anstrengend so
ein Leben als Star!
Zwei Tage spaeter haben wir wieder eins geliehen und sind mal in die andere Richtung geduest, allerdings ohne Erfolg, da wir den Tempel den wir wollten nicht gefunden haben. Aber dafuer haben wir an einem Parkplatz gehalten wo
Umzingelt! |
Ach, das ganze
Fahren hat so einen Spass gemacht! Ging echt gut ab die Maschine. Allerdings
gab es bei jeder Tour auch einige Mankos… Zuerst gab es da dieses laute
knattern beim Beschleunigen. Hm, erstmal checken lassen… Zurueck beim Verleih
kam raus dass das Zahnrad hinten total abgenuzt war! Naja, was soll’s, ist eben
billig – neues Motorrad ran und weiter! Spaeter hat dann die ganze Zeit was bei
den Gaengen geklappert. Wir haben’s einfach mal ignoriert und auch nix beim
Abgeben gesagt… Bei der 2. Tour merkte ich ploetzlich wie dass Hinterrad anfing
zu schwimmen, angehalten und ja super, ein platter Reifen. So bin ich dann mit
ca. 10 kmh zum Verleih gefahren – und Claudi musste ca. 2km zum Hotel laufen (Gottseidank
ist es direkt vor Pushkar passiert). Leider ist ihr nach 100m der Flip Flop
gerissen :) Tapfer
wanderte sie also mit nur einem Schuh durch heissen Sand, Muell, und vielleicht
auch ein bisschen Kuhscheisse. Ich musste letztendlich den Reifen bezahlen,
weil ich noch damit weiter gefahren bin… Naja, gerade so zu
verkraften… so ist das eben fuer 2€ pro Tag… Trotzdem war’s einfach genial!
Das „Funky Monkey“: Bierchen fuer Tim?
Da hab ich doch beim zuvor beschriebenen Unterstellen im „Funky Monkey“ das Wort Cerveza gelesen – und es liess mir keine Ruhe! Sollte es hier doch ein Bierchen fuer mich geben? In diesem heiligen No-Alcohol Hindu-Ort? Und ja, es gab Bier (aber nicht offiziell). Man bestellt und bekommt es in einer „Funky Monkey“-Tasse serviert. Und wenn die leer ist geht der Barman zurueck in die Kueche und fuellt es wieder auf bis die Flasche leer ist. Mein Aufenthalt hier gerettet! Spaeter fanden wir noch mehr Restaurants wo das Bier quasi unterm Tisch serviert wird – mal in einer Tasse, mal in einer Teekanne und mal wirklich „unterm Tisch“. Die schmieren dafuer die Polizei – so laeuft das hier eben, alle korrupt :) In dem Fall soll’s uns – vor allem mir – recht sein, hehe… Von nun an kamen wir jeden Tag hier her, nicht nur wegen dem Bier, sondern auch wegen dem leckeren Essen, dem Kaffee (echter Espresso! Hier gibt’s sonst nur Nescafe), aber vor allem wegen dem genialen Besitzer Aryan, der inzwischen echt so etwas wie ein Freund geworden ist…
Aryan
Aryan beim Cricket schauen |
Eines abends
lud uns einer seiner Freunde – oder wie er immer sagt: „My Cousin-brother“ :) - ein seinen selbstgekochten Rice Pudding
( im Prinzip wie Milchreis) zu probieren, und dem sind wir natuerlich direkt
gefolgt! Es war in einem nicht genutzten Rooftop Restaurant, direkt ueber dem
Pushkar-See, total gechillt. Da waren ca. 10 Inder und noch so 5 Europaer. Der Rice
Pudding war echt lecker, wenn wir uns doch vorher nicht schon so vollgestopft
haetten. Aber was noch viel wichtiger war, wir waren mitten im Leben von ein
paar indischen Freunden gelandet, konnten sehen was man als Inder eben in
Pushkar abends so macht.
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Aryan beim Menu erklaeren |
Tschoe mit oe ;)
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